Autor*innenleben

Für Urheberrechte – eine Petition der Literaturagenturen

Ich bin sehr froh, dass die deutschsprachigen Literaturagenturen eine Petition an den Bundestag gerichtet haben, sich endlich um unsere Urheberrechte zu kümmern und den KI-Raubrittern Einhalt zu gebieten.

Seit fast zwei Jahren werde ich durch die Agentur Gerd Rumler vertreten, eine der 32 Agenturen, die die Petition unterschrieben haben. Ich fühle mich dort sehr gut beraten gegenüber Verlagen und ich schätze sehr, dass meine und andere Agenturen nun so deutlich formulieren, was die KI-Räuberei für uns Autor*innen und Illustrator*innen bedeutet: eine eklatante Verletzung unserer Urheberrechte.

KI-Anbieter füttern ihre Tools mit Texten, die wir geschrieben haben. Ohne Erlaubnis. Ohne Vergütung. Sie bedienen sich dreist an unserer Kreativität und verkaufen sie anschließend als ihre. Darum unterstütze ich sehr die Forderungen der Literaturagenturen, wie sie in der Petition formuliert sind.

Hier die Petition im Wortlaut:

In den zurückliegenden 3-5 Jahren wurden Millionen urheberrechtlich geschützter Werke ohne Rechtsgrundlage zum Training von Künstlicher Intelligenz (KI) ausgelesen. Internationale Tech-Konzerne wie OpenAI, Google, Meta und Microsoft haben damit Milliardenwerte erschaffen, ohne diejenigen in irgendeiner Weise zu vergüten, die mit ihren Texten, Bildern oder Kompositionen ungefragt die Basis dafür zur Verfügung gestellt haben.

Wir fordern die Bundesregierung und den Deutschen Bundestag dazu auf,

  1. den massenhaften Diebstahl geistigen Eigentums explizit zu benennen und als solchen zu verurteilen,
  2. die Konzerne, die ihre KI mit dem geistigen Eigentum Dritter trainiert haben, zu verpflichten, eine lückenlose Werkliste zu veröffentlichen, aus der klar ersichtlich ist, welche Werke auf solche Weise missbraucht wurden,
  3. eine gesetzliche Regelung zu schaffen, die verhindert, dass solcher Diebstahl zukünftig straffrei bleibt,
  4. national und übernational darauf hinzuwirken, dass die bereits stattgefunden habende Nutzung geistigen Eigentums nachträglich angemessen vergütet wird.
  5. Programme Künstlicher Intelligenz, deren Grundlagen illegal erschaffen wurden, müssen verboten werden, bis die betreffenden Rechtsverstöße geheilt sind,
  6. Konzerne, die dagegen verstoßen, müssen mit empfindlichen Sanktionen belegt werden.

Die Bundesregierung muss eine unabhängige Kommission zur Bezifferung der mithilfe dieses Diebstahls geistigen Eigentums erschaffenen Werte und zur Ermittlung des den Urhebern so entstandenen Schadens einrichten. Sie muss außerdem die rechtlichen Grundlagen für Entschädigungsforderungen durch die Urheber schaffen, soweit sie noch nicht vorhanden sind.

Unterzeichner: Zusammenschluss deutschsprachiger Literaturagenturen (ZdL)

So wie wir alle nicht akzeptieren, dass jemand in Nachbars Haus läuft und mitnimmt, was gefällt, so sollten wir auch nicht zulassen, dass sich Einige am geistigen Eigentum von Menschen bedienen. Diebstahl bleibt Diebstahl – und die Verletzung der Urheberrechte beraubt uns letztendlich unserer Existenzgrundlage.

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Jonna Struwe Kinderbuchautorin - www.jonnastruwe.de/ - #mollytrappelunddasknack

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