Wie Molly aufs Schaufenster kam

„Ich hätte da eine Idee“, brachte ich etwas schüchtern im CoLibri-Buchladen hervor. „Wie wäre eine Illustration von Molly auf Ihrem Schaufenster?“ – “ Klingt toll, machen wir!“ So ein spontanes, enthusiastisches „Ja“ macht ganz schwindelig. Das nennt mal wohl offene Türen einrennen.

So geschehen im Oktober in Schönaich. Ein Bilderbuchnachmittag mit „Molly, Trappel und das Knack“ in der Stadtbücherei Holzgerlingen stand bevor, Arabell reiste extra aus Budapest an und ich dachte: Wie kann man das eine mit dem anderen verbinden? Etwas Besonderes daraus machen?

Arabell träumte schon lange von einem Schaufenster; die CoLibri-Buchhandlung hatte dank Katrin von der Kinderbuchmanufaktur unser Bilderbuch im Sortiment; die Lesung war im Nachbarort … es passte in meinen Augen alles zusammen. Anne Lösch und Conny Benning, die Buchhändlerinnen, sahen das wohl ähnlich und so hatten wir die tolle Chance, unser Bilderbuch nicht nur IM, sondern auch AUF dem Schaufenster zu präsentieren.

Making of

Einzige kleine Unwägbarkeit: Arabell würde die Illustration von außen auftragen müssen, denn innen sind die Scheiben UV-beschichtet und vertragen keine kratzenden Kreidestifte. Schnell recherchiert – ja, es gibt wasserfeste und trotzdem abwaschbare Stifte – und ganz viel Daumen gedrückt, dass es nicht regnen würde. Arabell machte eine Vorskizze für das große Motiv, ich bestellte das Material, der Wettergott schickte nur trockene Wolken. Los ging’s.

Vorlage von innen an die Scheibe gehalten, von außen schnell skizziert und keine 10 Minuten später war Arabell freihändig unterwegs.

Die Kinder staunten („Darfst du auf die Scheibe malen?“), die Älteren lobten und bewunderten („Ha, Sie sind eine echte Künschtlerin“) und ein paar Kunden baten um ein Autogramm im frisch gekauften Buch. 🙂

Ich habe Lappen und Glasreiniger gereicht, Fotos gemacht und ebenso bewundernd daneben gestanden.

Anne und Conny, die Inhaberinnen, haben schokolierte Himbeeren und Cappuccino gereicht und sich bewundernd dazu gestellt. Da zauberte Arabell zu guter Letzt als Dankeschön noch einen kleinen Colibri aufs Fenster. Fertig!

Es war uns ein Fest – und wer vorbeischauen mag, ist herzlich willkommen bei Anne Lösch und Conny Benning, diesen fabelhaften und furchtlosen Buchhändlerinnen, die sich ohne Zaudern eingelassen haben auf meine Idee. Im Laden findet ihr eine wunderbare Buchauswahl, leckeren Kaffee und viele schöne Geschenke aus der Region. Ich habe mir dort gleich einen Schal kaufen müssen, den ich – weil der Tag so gelungen war – zum Glücksschal erklärte und zur Selfpublishing-Buchpreis-Verleihung trug. Was soll ich sagen: Es hat funktioniert. 🙂