Autor*innenleben

Loriot-Momente im Autorinnenleben

Loriot-Momente im Autorinnenleben - www.jonnastruwe.de/ #autorinnenleben

Ich denke in letzter Zeit immer wieder an Loriot. Es gibt Momente bzw. Gesprächspartner, die – wenn man ihnen aus dem Autorinnenleben erzählt – einem das Gefühl geben, von der Jodelschule zu reden. 

Ihr erinnert euch vielleicht? „Dö dudl dö“, zweites Futur bei Sonnenaufgang und Frau Hoppenstedt, die dem Reporter von Radio Bremen erzählt: 

„Ich finde, gerade eine Hausfrau mit Familie sollte eine abgeschlossene Berufsausbildung haben. Wenn mal die Kinder aus dem Haus sind oder es passiert irgendwas … dann hab ich nach zwei Jahren Jodelschule mein Jodeldiplom … da hab ich was in der Hand … und ich habe als Frau das Gefühl, dass ich auf eigenen Füßen stehe … Da hab ich was Eigenes … da hab ich mein Jodeldiplom.“

(Loriots Dramatische Werke, Diogenes 1983, S. 167)

Ja, ich komme mir manchmal vor wie Frau Hoppenstedt, die vom Jodeldiplom schwärmt. Da hab’ ich was Eigenes! Haha! 

Das Finanzamt jedenfalls sieht das nicht so. Die betrachten meine Tätigkeit als Hobby bzw. auf Beamtendeutsch: „Liebhaberei“. Ja, ich hab das Schreiben lieb. Und ich habe im letzten Jahr 1.000 Bilderbücher verkauft und eine zweite Auflage drucken lassen. Dass da erstmal unterm Strich nur 500 Euro Gewinn am Jahresende bleiben, liegt in der Natur der Sache. In anderen Branchen heißt das Investition.

Das Finanzamt aber zieht den Schluss, ich hätte keinerlei „Gewinnerzielungsabsicht“. 

Dass ich die ABSICHT durchaus habe, mir aber offenbar das Händchen dafür fehlt, diese Absicht auch umzusetzen und die Kasse klingeln zu lassen, lässt die Beamtin nicht gelten. Mein Vorschlag, in Zukunft stattdessen vielleicht von „GewinnerzielungsTALENT“ zu sprechen, wurde mit einem Schnauben quittiert, als hätte ich im zweiten Futur bei Sonnenaufgang gesprochen. Morgens um 10, in Deutschland.

War ja nur so eine Idee von einer Hobby-Sprachpraktikerin, die gerne Loriot liest.

P.S. Um nun wirklich was Eigenes zu haben, hab ich derweil Autorinnen-Fotos machen lassen. Die kann mir auch das Finanzamt nicht mehr nehmen (nein natürlich nicht dieses zum Beitrag hier). Gewinn hab ich damit natürlich wieder nicht gemacht.

P.P.S.: Mein Blog-Analyse-Tool bezweifelt übrigens auch meine SCHREIBABSICHT, denn ich habe bis zum P.S. nur 242 Wörter statt des empfohlenen Minimums von 300 geschrieben. Dieses Defizit kann auch ein P.P.S. nicht beheben.

P.P.P.S Um meine Gewinnerzielungs- sowie meine Schreibabsicht zu bekunden, folgt hier der Kauflink zu meinem Bilderbuch. Lasst die Kasse klingeln. Es dankt von Herzen eine Liebhaberin.

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Jonna Struwe Kinderbuchautorin - www.jonnastruwe.de/ - #mollytrappelunddasknack

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